Internetquellen zitieren

7 Tipps zur Angabe von URLs

Bild: Canva.com

Bei Ihrer wissenschaftlichen Arbeit werden Sie meist nicht nur gedruckte, sondern auch Internet- oder Onlinequellen zitieren. Die beiden Begriffe stammen gefühlt aus einer anderen Zeit. Denn je nach Thema Ihrer Arbeit werden Sie alle Bücher, Artikel aus Fachzeitschriften, Berichte oder andere Quellen ausschließlich online in digitaler Form im Internet finden. Über die Webseite des Verlags bzw. eine Volltext-Datenbank kann der Aufsatz direkt als PDF-Datei heruntergeladen, gelesen oder in der persönlichen Literaturverwaltung gespeichert werden.

Eine besondere Form der Onlinequellen sind jedoch Webseiten. Neben institutionellen Webseiten werden Sie bei Ihrer Recherche auch auf Firmenwebseiten, Blogs, Social Media Seiten und viele weitere Arten von Webseiten stoßen. Bevor Sie die Webseite für Ihre Arbeit in Betracht ziehen, evaluieren Sie unbedingt deren Qualität und fallen Sie nicht auf Fake News herein.

Wenn Sie eine Webseite für gut befunden haben und sie zitieren möchten, wie gehen Sie dabei genau vor und wie sichern Sie diese Seiten am besten?

Onlinequellen speichern

Ihre Recherche nach Quellen für Ihre wissenschaftliche Arbeit beginnen Sie bestimmt in Ihrem Browser. Haben Sie einen großen Bildschirm, können Sie jeden Tab, den Sie für eine neu entdeckte Quelle gefunden haben, noch einigermaßen überblicken. Irgendwann werden es aber zu viele Tabs und die Angst, dass Sie versehentlich alles schließen, wird zu groß. Als Alternative zu Ihrer Linksammlung in offenen Tabs im Browser haben wir Ihnen in diesem Blog-Beitrag hilfreiche Software-Tools vorgestellt, die Ihnen beim Speichern und Auswerten der Webseiten helfen.

Dazu zählt auch der Citavi-Picker, dessen Funktionen Sie in diesem Video kennenlernen. Zusätzlich zum wichtigen URL-Link werden durch den Citavi Picker weitere Daten gespeichert, wie der Titel der Webseite, das Datum der letzten Änderung oder die Autorin des Inhalts der Webseite. Diese Informationen wären bei den meisten Zitierrichtlinien das Minimum, das Sie beim Zitieren einer Webseite angeben sollten. Der Link allein reicht fürs Zitieren nicht aus. Das Ergebnis der automatisch durch den Picker importierten Daten hängt dabei von der Qualität der Daten ab, welche die Webseitenanbieter bereitstellen. Kontrollieren Sie deshalb in jedem Fall, ob Sie auf der Webseite noch mehr Informationen finden, um diese gegebenenfalls in Citavi nachtragen zu können.

Praktisch beim Picker ist auch, dass Sie sich nicht notieren müssen, wann Sie diese Webseite besucht haben. Das wird automatisch beim Import festgehalten und je nach gewähltem Zitationsstil auch in Ihrem Literaturverzeichnis in Word ausgegeben, z.B. als „zuletzt geprüft am“. Damit Sie sich sicher sein können, dass Sie auch in der Zukunft auf den Inhalt der Webseite zugreifen können, archivieren Sie diese als PDF. Weitere Tipps, wie Sie Ihre Webseiten sichern und damit dauerhaft zitieren können, lesen Sie in unserem früheren Blog-Beitrag.

Links in Fußnoten und im Literaturverzeichnis

Wenn Sie später beim Schreiben Ihrer Arbeit die Webseite zitieren möchten, müssen Sie die URL bzw. den Link zur Webseite in Ihrer Arbeit fast immer mit angeben. Mitunter kann das Ergebnis, insbesondere beim Zitieren in den Fußnoten, schon mal sehr viel Platz einnehmen. Denn Links können manchmal sehr lang sein. Was können Sie dagegen unternehmen?

Dieses Beispiel bei Twitter zeigt eine radikale Lösung: Es wird komplett auf die Nennung der URL verzichtet. Vom Leser wird verlangt, nach den Quellen online mit Hilfe von Suchmaschinen zu recherchieren. So weit würden wir aber nicht gehen! Sie möchten den Lesern Ihrer Arbeit schließlich dabei helfen, Ihre zitierten Quellen möglichst leicht wiederzufinden, um Ihre zitierte Aussage überprüfen zu können.

Welche Alternativen haben Sie, um die Links sowohl platzsparend und leserfreundlich als auch leicht abrufbar darzustellen?
Bevor Sie unsere 7 Tipps durchlesen, schauen Sie in Ihren Zitierrichtlinien nach, welche Empfehlungen es dort für die Darstellung der URL beim Zitieren im Text bzw. im Literaturverzeichnis gibt.

  1. URL nur im Literaturverzeichnis mit angeben
    Wenn Sie Nachweise im Text verwenden, werden Sie diese Lösung in jedem Fall wählen. Im Nachweis im Text werden nur Autor und Jahr bzw. eine Referenznummer genannt und im Literaturverzeichnis die vollständige Quellenangabe aufgeschlüsselt. Nur dort wird auch die URL aufgeführt. Dasselbe ist der Fall, wenn Sie in den Fußnoten mit Kurznachweisen arbeiten. Auch dann werden in der Regel nur Autor und Jahr (und ggf. die zitierten Seiten) in den Fußnoten genannt. Der Link erscheint nur im Literaturverzeichnis.
    Anders sieht es hingegen bei einem Vollbeleg in der Fußnote aus. Hier kann ein langer Link direkt am Ende der Seite aufgeführt werden und dort unter Umständen viel Platz einnehmen, der für den eigentlichen Text fehlt. Aber auch wenn Sie den Link nur im Literaturverzeichnis nennen, stellt sich die Frage, wie Sie die ideale Darstellung finden.

  2. URL prüfen
    Falls Sie den Link direkt aus der Adresszeile Ihres Browsers kopieren, überprüfen Sie unbedingt in einem neuen Tab oder Fenster Ihres Browsers, ob die zitierte Webseite darüber wirklich erreichbar ist. Unter Umständen wird der Inhalt dynamisch generiert und ein direkter Link zum zitierten Inhalt wird auf der Seite genannt. Kopieren Sie in dem Fall den für das Zitieren angegebenen Link, siehe auch den folgenden Punkt 3. Haben Sie den Link automatisch mit Hilfe des Citavi Pickers in Ihr Citavi-Projekt übernommen, können Sie die Links mit Hilfe dieses Add-ons automatisch darauf prüfen lassen, ob sie erreichbar sind. Zusätzlich wird das Datum des letzten Zugriffs aktualisiert.

  3. Auf Permalinks setzen
    Die besten Links auf Webinhalte sind Permalinks. Sie stellen sicher, dass diese Inhalte dauerhaft erreichbar sind. Beispielsweise sind DOIs bei Aufsätzen eine Art Permalink. Datenbanken und Enzyklopädien bieten diese in der Regel auch an, z.B. erstellen Sie bei Wikipedia den Permalink zur aktuellen Version des Artikels, indem Sie im Menü auf der linken Seite auf „Permanenter Link“ klicken.

  4. URL kürzen
    Der Link sollte möglichst kurz angegeben werden. Falls Sie keinen Permalink finden können und die URL aus dem Browser kopieren bzw. über den Picker automatisch importieren, dann kürzen Sie die URL so weit es geht ein. Löschen Sie beispielsweise eine angehängte Session-ID (eine Buchstaben-Zahlen-Kombination) am Ende des Links. Dann prüfen Sie im Browser, ob die Webseite so noch immer abrufbar ist.

  5. Direkten Link angeben
    Verwenden Sie in Ihren Literaturangaben keine langen Links, die zur Trefferseite einer Google- oder Datenbank-Recherche führen. Rufen Sie stattdessen die Webseite direkt auf, beispielsweise indem Sie die Unterseite, die Sie zitieren möchten, über die Sitemap oder Navigation der Webseite erneut ansteuern.

  6. URL-Shortener verwenden
    Falls Sie die Tipps 2 bis 5 schon ausgeschöpft haben, sich die URL aber immer noch über mehrere Zeilen zieht, könnten Sie einen Dienst nutzen, der die URL für Sie kürzt, beispielsweise perma.cc.
    Die Vorteile eines URL-Shorteners sind – je nach verwendetem Dienst –, dass man den Link individuell benennen kann und die Anzahl der Klicks gezählt werden. Es gibt jedoch auch Nachteile. Man kann über den Link die Seriosität, den Ursprung und die Relevanz der Quelle nicht direkt einschätzen, sondern muss erst auf ihn klicken, um zum Originallink zu gelangen. Außerdem ist man abhängig von der Verfügbarkeit des Link-Shorteners. Wird der Dienst eingestellt, gibt es auch Ihren Link nicht mehr.
    Wir empfehlen deshalb, einen URL-Shortener nur als Ergänzung zur Original-URL zu verwenden.

  7. URLs umbrechen
    Selbst wenn die URL auf ein Minimum gekürzt wurde, kann es dennoch zu einem unerwünschten Effekt kommen: Die URL fügt sich nicht in den restlichen Text ein, sondern wird in Word seltsam umbrochen. Wie können Sie das verhindern, dass wieder ein angenehmes Schriftbild ohne viele leere Bereiche entsteht?
    Wenn Sie mit Citavi arbeiten, werden in die URLs bereits automatische Umbrüche eingefügt. Falls das Ergebnis noch nicht ideal ist, können Sie auch ganz am Ende Ihrer Arbeit (nachdem Sie Ihre Citavi-Felder in reinen Text umgewandelt haben) die Trennung manuell steuern. Durch die Umwandlung in reinen Text werden die URLs zu klickbaren Hyperlinks in Word formatiert. Die Sollbruchstelle fügen Sie dann als weichen Zeilenumbruch mit Shift + Enter ein. Findet hingegen eine ungewünschte Trennung über die Silbentrennungsfunktion in Word bei einem Trennzeichen in der URL statt, verhindern Sie dies, indem Sie das Trennzeichen durch einen geschützten Trennstich ersetzen. Dazu halten Sie Strg + Umschalt gedrückt, während Sie den Trennstrich tippen.

Wir hoffen, dass unsere 7 Tipps Ihnen dabei helfen, die URLS bzw. Links in Ihren Nachweisen und im Literaturverzeichnis genauso auszugeben, wie Sie es sich wünschen – oder Ihre Vorgaben.

Haben Sie noch einen Geheimtipp, wie Sie Ihre Links und URLs ideal in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit angeben? Finden Sie einen unserer Vorschläge unpassend? Diskutieren Sie mit uns und anderen Leserinnen und Lesern des Blogs unter unserem Facebook-Posting dieses Blog-Beitrags oder schreiben Sie eine Mail an blog@citavi.com.

Erstellt von: Jana Behrendt – Veröffentlicht am: 12.01.2021


Über Jana Behrendt

Jana Behrendt interessiert sich für alles rund um die persönliche Wissensorganisation – wie man es von einer studierten Bibliothekarin erwarten würde. Dafür liest sie in Ihrer Freizeit ziemlich wenig. Sie liebt es aber, in den Schweizer Bergen zu wandern – solange sie nicht nach unten schauen muss.

Get a regular dose of research inspiration. Enter your email address to get bi-weekly emails whenever new content is added.